Schöne Sandstrände, ein reichhaltiges kulturelles Angebot, kulinarische Genüsse und dreihundert Sonnentage im Jahr: Cascais im Südwesten Portugals hat viel zu bieten. Als im Jahr 1870 König Luís beschloss, die Festung Citadela zu seiner Sommerresidenz umzubauen, begann der Wandel des Ortes vom Fischerdorf zum eleganten Seebad. Der mondäne Charakter nahm immer weiter zu, was viele Aristokraten und reiche Bürger dazu bewog, Paläste und Villen in Cascais zu errichten. Zur kosmopolitischen Atmosphäre tragen neben den schönen Wohnvierteln auch elegante Geschäfte und Bars und der pittoreske Yachthafen mit rund 600 Liegeplätzen bei.

VERTRÄUMT – DIE BUCHT VON SANTA MARIA
UNPRÄTENTIÖS ROMANISCH – CASCAIS YACHTHAFEN
DIE ZAUBERHAFTE ALTSTADT VON CASCAIS

Besonders sehenswert im Zentrum ist das Museum „Condes de Castro Guimarães“, das in einem prachtvollen Palast untergebracht ist. Ausgestellt werden Gemälde, Skulpturen und antike Möbel aus dem 16. bis 19. Jahrhundert – alles in allem ein gutes Beispiel für das aristokratische Flair, das Cascais auszeichnet. Auch der zum Museum ausgebaute Leuchtturm und die „Casa de Santa Maria“, ein prachtvolles Herrschaftshaus aus dem 19. Jahrhundert, sind sehenswert.

DIE FISCHERBOOTE LIEFERN JEDEN TAG FRISCHE MEERESFRÜCHTE

Gourmets freuen sich in Cascais über die große Auswahl an Fisch und Meeresfrüchten, die hier in bester Qualität angeboten werden. Unbedingt probieren sollte man die hervorragenden regionalen Fische, zum Beispiel Robalo (Seebarsch), Sargo (Geißbrasse) und Linguado (Seezunge). Direkt aus dem Atlantik kommen auch jede Menge schmackhafter Meeresfrüchte, unter anderem verschiedene Muschel- und Schneckenarten, Krabben und Krebse, Langusten und Hummer. Eine besondere Spezialität sind die Percebes, die auf Deutsch Entenmuscheln genannt werden, tatsächlich aber Krebse sind. Sie wachsen unterhalb der Wasserlinie an Felsen und es ist mühsam und gefährlich, sie ans Tageslicht zu befördern.

Besonders empfehlenswert ist das kleine, originelle Restaurant “Polvo Vadio”, das vor allem auf Oktopus spezialisiert ist und eine sehr kreative Küche bietet. Das Fischrestaurant “Marisco na Praça” liegt inmitten der Markthalle von Cascais. Hier kann man sich von verschiedenen Ständen sein Essen selbst zusammenstellen und das Gewusel in der Halle betrachten.Und da in Portugal kein Essen ohne süßen Abschluss denkbar ist,

KRUSTENTIERE FANGFRISCH AUF DEN TISCH
KÖSTLICH SÜSSE VERFÜHRUNG  – DIE BERÜHMTEN NOZES DE CASCAIS 

 sollte man unbedingt regionale Dessert-Klassiker wie die berühmten „Queijadas“, das sind feine Quarkküchlein, oder die von Walnüssen gekrönten „Nozes de Cascais“ aus Cascais probieren. Absoluten Kult-Status besitzt die Eisdiele „Santini“. Hier werden Eis und Sorbets aus frischem Obst und lokalen Zutaten hergestellt und alles ist so lecker, dass manche Einwohner und Besucher sogar mehrmals am Tag vorbeikommen, um sich einige Kugeln der kalten Köstlichkeiten zu holen.

Manchmal lohnt sich ein Perspektivwechsel. Wer Cascais vom Meer aus betrachten möchte, kann eine Bootstour buchen. Auf manchen Yachten kann man auch fischen und den Fang gleich mitnehmen und zum Beispiel im Hotel „Grande Real Villa Itália Hotel & Spa“ zubereiten lassen. Die frühere Residenz des Königs Umberto II von Italien zählt zu den schönsten Hotels in Cascais und bietet einen wunderbaren Meerblick, stilvolle Zimmer und ein großes Spa. In der hauseigenen „Cooking Memories“ Kochschule kann man vom Chef eine Einführung in die traditionelle portugiesische Küche bekommen. Auch die reizvolle Umgebung ist einen Ausflug wert. Der Naturpark Sintra–Cascais beginnt gleich hinter der Stadtgrenze. Er umfasst die Dünenlandschaft von Guincho, den westlichsten Punkt des europäischen Festlandes am Cabo da Roca und den von einem besonderen Mikroklima begünstigten Wald im Gebirge von Sintra. Naturfreunde finden hier eine Vielzahl seltener Tier- und Pflanzenarten.

MALERISCHES SINTRA  – ES VERSPRÜHT IMMER NOCH DEN CHARME VERGANGENER ZEITEN

Sintra war seit jeher Sommerresidenz der portugiesischen Könige und die den Ort umgebende Berglandschaft ist übersät von pastellfarbenen Villen und Palästen. Eines der kulturellen Glanzlichter ist der „Palácio da Pena“. Der in den Bergen gelegene Palast, den Prinz Ferdinand von Sachsen-Coburg und Gotha in der ersten Hälfte des 19. Jahrhundert errichten ließ, ist ein architektonisches Kuriosum. In ihm treffen Renaissance und Gotik, Klassizismus, Rokoko und Manuelinik aufeinander. Er ist Teil der Kulturlandschaft von Sintra, die zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört. Einen Besuch wert ist auch der große, den Palast umgebende Park mit seinen Bächen, Quellen, Seen, Farnkräutern, exotischen Bäumen, Vögeln und Tieren.

ARCHITEKTONISCHES KURIOSUM – DER „PALÁCIO DA PENA“ … 

… UND SEIN VERZAUBERTER PARK

Den hübschen kleinen Ort Sintra entdeckt man am besten bei einem Spaziergang. Für eine Pause empfiehlt sich das berühmte „Café Piriquita“. Hier kann man die süßen „Travesseiros“ probieren. Die luftigen, köstlich gefüllten Blätterteig-Kissen sind die lokale Spezialität. Cascais und Umgebung gibt es keinen Massentourismus. Hier sind Genießer unterwegs, die Freude an Natur, Kultur und Kulinarik haben. Und wer zwischendurch mal einen Tag in der Großstadt verbringen will, erreicht in nur 30 Minuten Lissabon. Aber man kehrt mit Sicherheit am Abend auch gern wieder zurück in die idyllische Gegend um Cascais und Sintra.

Published by Barbara

Nach dem Studium der Kommunikationswissenschaft, Germanistik, Philosophie und Politik als Buch-Autorin und freie Journalistin tätig, u.a. für Die Zeit, Flug Revue, Bunte und Top Magazin. Autorin diverser Reiseführer, PR-Beraterin und Chefredakteurin eines Kultur- und Lifestyle-Magazins. Veröffentlichungen in den Bereichen Politik, Kultur, People, Luftfahrt und Reisen.

Leave a comment

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert