Der große Meister, bzw. Grand Cru Select und der Exportleiter Stefano Canello riefen
am 8. November ins Tantris und wir Sommeliers und Berufene kamen gerne, die
neuesten Jahrgänge des Großmeisters des italienischen Weinbaus zu verkosten.

 

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1997 CHÂTEAU PICHON-LONGUEVILLE BARON, 2EMME GRAND CRU CLASSÉ, PAUILLAC – DEN GÖNNTE SICH DER AUTOR AUF EIGENE KOSTEN!

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Um gleich mal alle zu beruhigen, es gab einfach nur die Weine, etwas Historie und
Wasser und Brot. Alle die sich auf kleine Schnittchen vom Kongenialen Koch Hans
Haas gefreut hatten, wurden etwas enttäuscht. Aber wie gesagt es ging ja um die
Weine. Bei aller Historie und Bio- bzw. Kreislaufwirtschaft mit anthroposophischen
Ansätzen, dürfen wir nicht außer Acht lassen, dass es sich bei Gaja um eine, ja wenn
nicht gar die große Weinmarke Italiens handelt und im gleichen Atemzug wie die
Antinoris genannt wird. So weit so gut, immerhin ist er mit seinen knapp 220 ha
Rebfläche quasi ein „kleiner“ Produzent, wenn man die 1.500 ha von Antinori
gegenüberstellt.
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VERKOSTUNG IM LEGENDÄREN TANTRIS

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DAS BATTALION DER GROSSEN MEISTER

Eines gleich mal vorweg, es gab keine Enttäuschungen aber auch keine Highlights,
es gab tolle Weine, die den aufgerufenen Tarif auf jeden Fall wert sind und wir stellen auch die Kreativität und die Erneuerungen von Angelo Gaja nicht in Abrede, doch sind diese Weine in ihrer Geschliffenheit, wie sie die Önologen Mauro Poli, Giorgio Culasso, nach dem Ruhestand von Guido Rivella interpretieren schon sehr, sehr
massenkompatibel.
ZUR VERKOSTUNG STANDEN AN:
Weingut Ca ́Marcanda (was so viel wie Haus der schwierigen Verhandlungen
bedeutet) Toskana
2015 Vistamare IGT ein Cuvée aus Vermentino und Viognier mit Holzeinsatz
2014 Promis IGT aus Merlot, Syrah und Sangioves
2014 Magari Bolgheri DOC aus Merlot, Cabernet-Sauvignon und Cabernet Franc
2010 Camarcanda Bolgheri DOC aus Merlot, Cabernet-Sauvignon und Cabernet
Franc mit deutlicher Barriquenote
Weingut Pieve San Restituta in Montalcino
2011 Brunello di Montalciono “Rennina” DOCG aus 100% Sangiovese
…danach ging es ins Piemont nach Barbaresco
2013 Sito Moresco Langhe DOP aus Nebbiolo, Merlot und Cabernet Sauvignon
2012 Barolo Dragomis DOP aus 100% Nebbiolo, hier ist Gaja auch Vorreiter und
nennt seine Weine nicht mehr DOCG sondern nach der neuen Richtline nur noch
DOP
das selbe beim
2013 Barbaresco DOP aus 100% Nebbiolo aus 14 Einzellagen vinifiziert
2013 Darmagi DOP ein Cuvée aus Cabernet-Sauvignon, Merlot und Cabernet Franc.
Wen wundert es, dass der Vater von Angelo von einer Schande (Darmagi) sprach als
die besten Nebbiololagen mit diesen internationalen Rebsorten bepflanzt wurde.
Aber Väter wissen auch nicht immer alles besser und der weltweite Erfolg gab
Angelo letztendlich recht. – Ein großer Wein, auch wenn das an diesem Nachmittag
fast „Kindermord“ war.
2011 Sperss DOC krönte dann den Abschluss dieser Verkostung. Dieses Cuvée aus
Nebbiolo und Barbera, mit ca. 30-monatigem Holzausbau schrie förmlich nach
gebratenem dunklem Fleisch aus der Küche – die war aber wie schon eingehens
berichtet leider in Pause.
Danke für eine schöne Verkostung die einem wieder einen Einblick in die Reise des
italienischen Weins, pardon der Weine von Gaja gab. Da ist sicher für jeden etwas
dabei.
Ich bin danach zu Chang City gewandert und habe mir das Original bestellt, also aus
Cabernet-Sauvignon, Merlot und Cabernet Franc und Petit Verdot – einen
1997 Château Pichon-Longueville Baron, 2emme Grand Cru Classé, Pauillac, der
dort sehr, sehr erschwinglich auf der Karte steht, dazu ein US Steak mit Gemüse,
denn ich hatte wirklich Hunger.

Published by Martin Zieglmeier

Sommelier & Weinfachberater IHK, Deutschlandfinalist Sommelier-World-Cup, Gourmetkoch, Dozent

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