Treffpunkt „Bad Moos“. Man könnte die „Drei Zinnen“ -, das Gebirgsmassiv inmitten des Südtiroler Naturparks, auch die steinerne Dreifaltigkeit nennen. Die drei markanten Felsentürme in den Sextener Dolomiten richten sich mit ihren unzähligen, scharfkantigen Zacken und Spitzen senkrecht dreitausend Meter himmelwärts. Flankiert werden sie von der eindrucksvollen Rotwand auf der anderen Seite. Das grandiose Naturschauspiel –, anders kann man diesen gottbegnadeten Ort nicht nennen -, raubt jedem Betrachter den Atem. Es scheint, als wollten die steinernen Kolosse das grüne Juwel zu ihren Füßen, dem fruchtbaren Hochtal mit den Gemeinden Sexten und Innichen einen ganz einmaligen Charakter verleihen. Und so ist es auch.
Ich bin im „Bad Moos“ angekommen, dem ehemaligen, Jahrhunderte alten „Bauernbadl“. Heute indes ist die traditionsreiche Badestätte eine anheimelnde Luxusherberge, die aus mehreren Häusern besteht. Die Familie Lanzinger hat das Anwesen nicht nur zu neuem Leben erweckt, sondern in liebevollem und ganz persönlichem Engagement zu einem 4-Sterne-Wellness-Refugium ausgebaut. Man kommt vor dem „Bad Moos“ an, steigt aus dem Auto, lässt den Blick schweifen und ist ergriffen. Unwillkürlich beschleicht den Neuankömmling das Gefühl, dass er sich inmitten einer Aleatorik befindet, eine kompositorische Collage, bestehend aus fruchtbarer Erde, heilendem Quellwasser, belebender Luft und sinnlicher Wahrnehmung. Jetzt wird mir bewusst, ich stehe direkt im Unseco Weltnaturerbe des Hochpustertales, und das erklärt alles.
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Ich reiße mich von dem Bild los und lasse mich auf meine Unterkunft ein. Schon beim Betreten des „Bad Moos“ steht alles im Zeichen maximaler Entspannung. Freundlicher, ja warmherziger Empfang in der Kamin kuschligen Lobby trotz imponierender Größe des Hauses. Dieser positive Eindruck setzt sich in den Zimmern fort. Der 4-Sterne-Komfort wird in angenehmer Weise übertroffen und man hat in keinem Augenblick die Empfindung, man könne etwas vermissen, ganz gleichgültig, welche Zimmerkategorie man wählt. Das Hauspersonal fällt durch natürliche Freundlichkeit auf und niemals kommt hier das unangenehme Gefühl auf, um etwas „bitten“ zu müssen. Es stimmt einfach.
Weder die Küche, noch das für den Feriengast nahezu unerschöpfliche Angebot an Zerstreuung, lässt Wünsche offen. Der Spa-Bereich ist vorbildlich geführt, und selbst Gesundheitsfreaks können sich, angefangen bei Kneipp-Anwendungen über klassische Behandlungen bis hin zu medizinischen Gesundheitspaketen jeden nur denkbaren Wunsch erfüllen. Nicht ganz so ernst geht es hingegen bei den Aufgüssen des „hauseigenen“ Bademeisters Charly zu, der hüpft mit seinem Handtuch wedelnd zu den Klängen des Filmkomponisten Hans Zimmer, um anschließend seinem aus allen Poren schwitzenden Publikum, mit Quellwasser eine eiskalte Dusche zu verpassen.
Ob nun der Gast gemäßigter Wanderer, ambitionierter Bergsteiger oder Ski-Fanatiker ist, ob Abenteurer oder Faulpelz, ob Gourmet oder Gourmand oder er sich gar der veganen Ernährung hingeben will, niemand wird sich in dieser Hinsicht auch nur im Geringsten einschränken müssen. Jeden Abend verführt die Küche die Gäste nicht nur mit einem klassischen, sondern auch einem „Feel Good“ Menü, wobei sich spätestens beim Dessert, bei aller Leichtigkeit der Zutaten, die Frage stellt, ob dies eher mit „Viel und Gut“ zu interpretieren sei. Nun ja, dann gehe ich morgen noch eine Runde – und sei es auch nur bis zur nächsten Schmankerl-Berghütte. Aber auch der ausgeflippteste Kraxelfan kann an den weltberühmten „Drei Zinnen“ seine Leistungsgrenzen ausloten, sich anschließend mit dem Gleitschirm vom Felsen in die Tiefe stürzen und danach Hüttenromantik im Keller des „Bad Moos“ genießen. Dort hat schon vor Jahren der einstige Hausherr Erwin Lanzinger drei original historische Bauernstuben vor dem Feuerholz gerettet und zu gemütlichen Gasträumen verbaut.
IM WINTER REICHEN DIE ABFAHRTEN BIS VOR DIE HAUSTÜR DES BAD MOOS