Sie waren für ihn wie Kinder die Tignanello, Sassicaia, Solaia und was wäre die Toscana ohne diese Supertoscaner?
Am Samstag, den 6.02. 2015 verstarb der Schöpfer dieser Weine – Giacomo Tachis – im Alter von 82 Jahren nach schwerer Krankheit.
Angefangen hatte alles 1961 als Tachis, der junger Önologe, beim Weingut Marchesi Antinori anheuerte. Dort erlebte er die Krise des Chianti, der, verwässert in seiner Identität durch ständige Erweiterung der Anbaugebiete und damit zunehmender Qualitätsdifferenzen, stark an Marktanteil weltweit verlor. Tachis wusste, es bedurfte einer neuen Stilistik um sich verlorenes Terrain zurück zu erobern. So experimentierte er mit rein roten Cuvée aus autochthonen und internationalen Trauben und baute sie im Barrique aus. Er setzte sich über bestehende Bestimmungen des toskanischen Weinbaus hinweg, die seit Bettino Ricasoli Anfang des 19. Jahrhunderts kaum verändert worden waren, und kreierte 1971 den ersten Supertoskaner.

Sein Name: Tignanello, 80 % Sangiovese, 15 % Cabernet Sauvignon und 5 % Cabernet Franc, ausgebaut in neuem Holz, kein „Governo“. Dieser Wein revolutionierte mit seiner Tiefe, Komplexität und seinem Aromenreichtum über Nacht alles bisher in dieser Region dagewesene. Kein Wunder das Tignanello bis heute als der Wendepunkt in der Entwicklung der toskanischen Weine gilt. Dieser Revolution gab dem toskanischen Wein wieder ein Gesicht und dem Meilenstein des Weinmachers Giacomo Tachis sollten noch viele folgen.

MEILENSTEIN IN DER UNTER DEN TOSKANERN – TIGNANELLO

MASTERPIECE NUMMER ZWEI – SASSICAIA

Mit Sassicaia gelang dem Weinwahnsinnigen Tachis ein weiterer Supertoscaner diesmal für das Haus della Rocchetta, naher Verwandter der Antinioris. Dem folgte 1978 „Solaia“ quasi das Gegenstück zum Tignanello mit 75% Cabernet Sauvignon, 5% Cabernet franc, 20% Sangiovese.  Und auch der Sammarco für die Geschwister Maurizia und Luca di Napoli bestehend aus 90% aus Cabernet assembliert mit 10 % Sangiovese. sollte zum Masterpiece werden.

 DIE VILLA ANTIONRI  MIT BLICK ÜBER DIE WEINBERGE DER TOSCANA

„Heute trauert Italien um einen, der wie kaum ein anderer die Neuzeit der italienischen Weingeschichte geprägt hat.“ Sagte Mauricio Martina, Landwirtschaftsminister der Region Toscana, im Nachruf über jeden Mann der in seinen Weinen weiterleben wird. „Denn“, so sagte Tachis einmal „solange Menschen wie ich Weine trinken, wird Wein nie wirklich in eine Krise kommen.“
Adio – Giacomo Tachis – e mille grazie!

Published by Hanka

20 Jahre Erfahrungen als Redakteurin mit Schwerpunkt Reise, Genuss und Lebensart. Nach zehn Jahren Tätigkeit für das Nachrichten Magazin „FOCUS“ folgten diverse Vertretungen in unterschiedlichen Chefredaktionen und die Arbeit als Chefredakteurin des Lifestylemagazins „Vivida“ sowie der „Business Lounge“, „Business Lounge Travel“ und „Business Lounge Woman“. Daneben immer wieder Veröffentlichungen als Autorin in Special-Intrests wie „Reise und Genuss“ , „Fine“ etc.

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