Sanft wölben sich die Hügel des Val de Orcia, südlich von Siena wie ein smaragdfarbenes Meer unter türkisblauem Himmel. Bis zum Horizont sattes Grün, nur hier und da von einem Spalier dunkler Säulenzypressen unterbrochen. Sandfarbene Gehöfte ducken sich in das Bild, wie Treibgut in den Wogen dieser Landschaft. Das ist der Traum von Toskana: berührend schön, herrlich kitschig und von der UNESCO vor einigen Jahren zum Weltkulturerbe erklärt.
Mitten in dieser Landschaft liegt das malerische Bagno Vignoni. Ein Städtchen wie es viele hier in dieser Gegend gibt und dessen Geschichte bis zu den Etruskern reicht. Doch anders als in den umliegenden Orten, klaffte am Stadtrand von Bagno Vignoni bis vor ca. zehn Jahren eine tiefe Wunde in der Landschaft. Der Grund: Der Travertin, mit dem die Menschen bevorzugt ihre Häuser bauen und der diesen das berühmte sonnige Leuchten verleiht, wurde genau hier aus der Erde geschnitten. Als dann der Steinbruch in den 90ern stillgelegt wurde, verschandelte er das sonst so harmonische Bild.
Vor gut zehn Jahren beschloss deshalb die Ortsverwaltung den Tagebau zu rekultivieren. Denn der Platz bot noch eine Besonderheit: Eine heiße mineralreiche Thermalquelle sprudelte in der Nachbarschaft und wartete darauf genutzt zu werden. Die Lösung fand sich im Projekt einer luxeriösen Hotelanlage der Tiroler Hoteliergruppe „Adler“. Die hatten bereits in Tirol einer heruntergewirtschafteten Villa in den Bergen mit viel Feinsinn neues Leben eingehaucht. Das ökologisch durchdachte und ebenso architektonisch wie inhaltlich anspruchsvolle Konzept für Bagnio Vignoni, das die Eigentümer der „Adler“ Gruppe, die Brüder Andreas und Klaus Sanoner gemeinsam mit den renommierten Grödner Architekten Hugo und Hanspeter Demetz entwickelten, überzeugte. 2004 eröffnete schließlich das Haus, was heute zu den Top-Ten Wein-SPAs- und Relax-Ressorts der Welt zählt.
Wo einst schweres Gerät die Steinblöcke aus dem Boden sägten, verbergen sich heute Parkhaus und technische Räumlichkeiten. Nichts stört den Blick in die Bilderbuchlandschaft. Der darüber liegende Garten mit einer traumhaften Outdoor-Poollandschaft, die sich nahtlos an den Innenpoolbereich mit heilendem Thermalwasser angliedert, lässt seine Grünflächen geradezu mit den Hügeln der Gegen verschmelzen. Und die begrünten, begehbaren Dachgärten binden die Wohntrakts so in die Landschaft ein, dass sie sich von der Straße aus nicht ausmachen lassen. Ein anderer Teil des durch den Abbau des Travertins entstandenen steinernen Beckens beherbergt heute einen Innenhof mit Wasserbassin. Dieses verbindet die vielen Räume des großzügig angelegten SPAs und beherbergt einen Teil der wohltuenden Saunen.
Der Herr über dieses Refugium, der österreichische CEO Anton Pichler weiß, dass es heute jedoch mehr bedarf, um seine anspruchsvolle Klientel zufrieden zu stellen. „Wir haben hier neben vielen Gästen aus der Gegend um Rom, Stammgäste aus der Schweiz, Österreich und Deutschland die nicht selten nur für drei bis vier Tage einfach mal abschalten wollen.“ Um deren hohen Anspruch auf schnelle, intensive Regeneration gerecht zu werden, punktet der Spot nicht nur mit der gut erreichbaren Lage in einer der schönsten Weingegenden Italiens zwischen Montalcino und Montepulciano, sondern auch mit einer außergewöhnlich breiten Anwendungspalette. Für die Heilbehandlungen steht eine hochqualifizierte Mannschaft bereit: drei Mediziner und ein Stab von insgesamt 45 Masseuren und Therapeuten mit verschiedensten heilmedizinischen Ausrichtungen. Die widmen sich, neben den üblichen Wellness und Beautybehandlungen, den Gästen beginnend mit der Diagnostik bis hin zur Chiropraktik. Egal ob REKI, Aki, Ayurveda, YOGA, Brunello-Bad, Weintrauben Massage es bleibt kein Wunsch unerfüllt
Da erscheint es dann auch selbstverständlich, wie sich das kulinarische Konzept der Küche um Maitre Gaetano Vaccaro nahtlos einordnet. Der kocht vorwiegend mit den regionalen Produkten kleiner Erzeuger eine frische mediterrane Küche. So mancher Wein auf der Karte ist dann auch nur hier oder beim Winzer um die Ecke zu haben. Aber das „Adler“ wäre nicht das „Adler“, wenn der Chef der Töpfe sich nicht auch hier noch etwas Besonderes hätte einfallen lassen. Täglich kreiert er neue Vitalkreationen nach dem „Adler Balance Gesundheitskonzept“, natürlich mit leichten Produkten für die verwöhnten Gaumen. Serviert wird all das in einem Glas überdachten Innenhof, der sich öffnet, sobald das Wetter es zulässt, von aufmerksamen Team um Segniore Raffalele Purceddo und Manfredo Venditti. Wenn dann der Blick in die gelösten Landschaft des Val de Orcia schweift, ist als säße man am Tisch in einem der Höfe dieser Gegend, bei einer dieser warmherzigen Familie, bei köstlichem Wein, Brot, Käse und Olivenöl und allem was sonst noch zum Traum von Toskana gehört.