Stendhal, der französische Schriftsteller erklärte es so: „Nur ein großer Geist wagt es, einfach im Stil zu sein.“ Das sind die Werke von Marianne Fürstin zu Sayn-Wittgenstein. Modern! Aktuell! Einfach im Stil! Wie gemalt eine Momentaufnahme ihres geliebten Mannes Ludwig Fürst zu Sayn-Wittgenstein-Sayn (†1962) in schwarz-weiß beim Skilaufen vor weißem Himmel in einem Moment der Besinnung. Die Künstlerin selbst, eine bildschöne Frau mit über 90, strahlt pure Inspiration und Lust aufs Leben aus. Wenn sie lächelt, dann lächeln alle; wenn sie nachdenklich schaut, tun wir es auch.
Und wieder lacht die Fürstin in ihrer Erinnerung, als sie erzählt, dass nach weniger als neun Monaten die erste Tochter Yvonne das Licht der Welt erblickte. „Das sprichwörtliche schlechte Gewissen der Verwandtschaft gegenüber hat mich geplagt, die genau nachrechnen konnten.“ Ihr Lachen ist einfach ansteckend. Das ewige Mädchen, welche Menschen schöner macht, Seelen vertieft und die Augen in Träume flieht, wie ein Vergänglichkeitslachen zu lachen weiß, denn so schmerzlich vermisst sie ihren engsten Freund Gunter Sachs, der einst über sie schrieb: „Die jugendlichste, dynamischste und aparteste Lady ihrer und unserer Zeit. Sie drückt immer im richtigen Moment auf den Auslöser.“
Sein letztes Telefongespräch war mit ihr. „Jeden Abend haben wir miteinander telefoniert. Durch ihn habe ich mich so beschützt gefühlt. So gerne möchte ich ihn noch einmal sehen. – Auch Sean Connery! Herrlich, einfach herrlich waren unsere Reisen. Wir haben uns wahnsinnig gut verstanden.“
Die elegante Fürstin ist täglich ausgebucht: Lunch mit Freundinnen, immer noch viele Reisen und Kulturprogramme mit Opern und Konzerten. Ihre schönen schmalen Hände untermalen jede amüsante wie geistreiche Anekdote wunderbarer Begegnungen. Sie kann erzählen wie keine zweite. Von damals und von neuen Begegnungen. Gelobt sei der Beginn und das Staunen. Die analoge Foto-Kamera stets in Reichweite. Für Lebensfreude pur in Mannis „Schnapp-Schüssen“. Einer unmittelbaren schöpferischen Kraft, wenn die Fürstin erzählt, breitet sich heilige Stille aus. Eine Stimme so sanft und beruhigend, voller Melodien mit so vielen kleinen und großen Wundern, die jeden bewegen. Animation pur!
guten Abend,
eine tolle, vorbildliche Frau, diese „Manni“.
Über ihre verstorbene Enkelin, Filippa, deren „Nachlass“ in Form eines herzaufwühlenden Büchleins, mich hier hin geführt hat.
Schön, einfach schön und bewundernswert. Die große alte lebensbejahende Dame und Filippa. Zwei,die nicht nur blutsverwand sind, sondern Seelenverwand. Die Interessen, die Fröhlichkeit, offenbar nur positiv denkend, weil gottgewollt.
Ich hab` Filippas Engel schon mehrfach an die „richtigen“ weitergegeben.
Danke für diese Menschen!! Sie vermögen vieles zu bewirken… jetzt und hoffentlich noch sehr lange.